Eingeladen hatten die europäische Kommunalwaldorganisation (FECOF), die Vereinigung der Europäischen Förster (UEF), der Bund Deutscher Forstleute (BDF) sowie Landesforsten Rheinland-Pfalz.
Nach der offiziellen Eröffnung des Kongresses durch die rheinland-pfälzische Staatsministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Ulrike Höfken, und die sich anschließenden Grußworte der einzelnen Verbändevertreter, beleuchtete ein Mitarbeiter der Generaldirektion Landwirtschaft die einzelnen Veränderungsprozesse aus Sicht der EU-Kommission. Da es auf der europäischen Ebene, anders als bei der Agrarpolitik, keine gemeinsame Forstpolitik gibt, ist im Wesentlichen die Generaldirektion Landwirtschaft für die Belange der Forstwirtschaft in der EU zuständig. Spürbar ist jedoch auch der Einfluss von weiteren Direktionen, wie etwa Umwelt, Energie oder Wirtschaft, die sich parallel mit Bereichen (Natura 2000, Windenergie, Holzhandel, etc.) beschäftigen, die ebenfalls den Sektor Forstwirtschaft berühren.
Anschließend an den Vortrag der EU-Kommission stellte Prof. Dr. Schraml von der Universität Freiburg die Einflüsse der einzelnen Veränderungsprozesse auf das europäische Forstpersonal dar. In der nachgelagerten Podiumsdiskussion kamen Vertreter einzelner Mitgliedsorganisationen stellvertretend für die großen Regionen Nord-, Mittel-, Süd- und Osteuropa zu Wort und verdeutlichten eindrucksvoll die aus ihrer Sicht gravierendsten positiven sowie negativen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte. Ebenfalls wagte die Runde ein Blick in die Zukunft und diskutierte die sich mehrenden Herausforderungen, vor denen die europäische Forstwirtschaft ohne Zweifel steht.
Der Nachmittag diente dazu die spürbaren Veränderungsprozesse beispielhaft im Zuge einer Fachexkursion in den Hunsrück zu erleben. Auf der Exkursion stellte Landesforsten vor dem Hintergrund des fühlbaren Klimawandels waldbauliche Perspektiven vor, machte den technischen Fortschritt anhand der sich geänderten Methodik zur Feinerschließung mittels GPS und Richtlaser deutlich und präsentierte das Thema Windenergie im Wald als Best Practice Beispiel für eine Änderung der Energiepolitik.
Die verschiedensten Eindrücke verfestigten sich bei einem ungezwungenen Austausch in der „Forest Family“ mit Abendessen auf Einladung von Landesforsten in das Walderlebniszentrum Soonwald.
Gestärkt durch das europäische Gemeinschaftsevent tagte die FECOF am darauffolgenden Tag in den Räumlichkeiten der Villa Belgrano in Boppard am Rhein. Pierre Grandadam, Präsident der FECOF und Bürgermeister aus dem elsässischen Ort Plaine verabschiedete in dieser Sitzung Winfried Manns als langjähriges Mitglied der FECOF Organisation und begrüßte gleichzeitig Dr. Karl-Heinz Frieden als designierten Verbandsdirektor und seinen Nachfolger. Am Abend nahmen die Delegierten aus den europäischen FECOF-Mitgliedsländern am Weinfest der Stadt Boppard teil und wurden von Stadtbürgermeister Dr. Walter Bersch gebührend empfangen.
Die FECOF wird von zahlreichen Gemeinden, kommunalen Gebietskörperschaften und fördernden Verbänden aus dem ganzen Bundesgebiet getragen und ist 1990 aus der französisch-deutschen Kommunalwaldverbindung hervorgegangen. Der Vorsitzende des gemeinsamen Forstausschusses „Deutschen Kommunalwald“ engagiert sich traditionell auch in der europäischen Kommunalwaldorganisation FECOF.
Eine Mitgliedschaft in der deutschen FECOF Sektion ist auch für einzelne Verbandsgemeinden/Städte/Ortsgemeinden möglich.
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Flyer 28.09.2017.pdf | 2,06 MB | 01.06.2017 |